25 Jahre Erlebnisbad im Donaubad – eine wechselvolle Geschichte
Kaum ein Ereignis hat vor 25 Jahren die Freizeitlandschaft in der weiten Region so beeinflusst, wie die mit großer Spannung erwartete Eröffnung des Erlebnisbads, damals noch unter dem Namen Atlantis. Der Spirit von einst mit Innovationen und Tatkraft scheint seit einigen Jahren wieder top aktuell, bei den Gästen wie auch bei den Mitarbeitenden.
Vier neue und sehr spektakuläre Rutschen, ein Erlebnisbad mit prämierter 5-Sterne-Saunawelt, dazu ein Wohnmobilplatz mit mehr als 200 Prozent Auslastung, eine Eis- und Inlinesportanlage im Ganzjahresbetrieb – das Donaubad hat in den vergangenen Jahren unter der von beiden Städten geführten Donaubad Ulm/Neu-Ulm GmbH einen kräftigen Schub erhalten. „Unsere DNA ist und bleibt dabei der Dreiklang Schulsport, Vereinssport, Familienbad“, so Geschäftsführer Jochen Weis. “Es ist die größte Freizeiteinrichtung der Region und diese wird für unsere Bevölkerung mit vollem Einsatz betrieben“, ergänzt Geschäftsführerin Sabine Gauß. Seit Eröffnung vor 25 Jahren sind allein ins Erlebnisbad bislang rund 10,5 Millionen Besucher gekommen. Jeder Einwohner der Zweilandstadt (rd. 190.000) besuchte statistisch gesehen 55mal das Erlebnisbad – also über zweimal im Jahr.
Rückblende zum Start des Erlebnisbads 1998
Mit vielen Vorschlusslorbeeren ging das Erlebnisbad mit dem Namen Atlantis am 10. Dezember 1998 in Betrieb. Der mit großem Idealismus an den Start gehende Initiator des Projekts und Geschäftsführer Wolfgang Stichler drückte am 10. Dezember 1998 zusammen mit Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Dr. Beate Merk und Ulms OB Ivo Gönner den Startknopf für die Wellenanlage im großen Becken. Seitdem gibt es neben den nur 100 Metern entfernten Donauwellen auch hohe Wellen für die Badegäste im Erlebnisbad.
Ein Bad mit damals rund 300 Meter langen Rutschen, Internet-Café, mit einem prächtigen Saunabereich, mit eigenem Fitness-Studio sowie einer eigenen Eisdiele, das gab es so davor bislang noch nicht – das hatte schon den Anspruch auf etwas Unverwechselbares für die Region und den ganzen Umkreis, für etwas Großes.
Fast genau zehn Jahre zuvor gab es im Ulmer Gemeinderat und im Neu-Ulmer Stadtrat erste Vorschläge, neben dem Gelände des alten Donaubads, das zurückgebaut werden sollte, ein neues, modernes Freizeitbad zu bauen. Wie damaligen Zeitungsberichten zu entnehmen ist, sollte es etwas größer ausfallen als die Einrichtungen in Blaustein und Illertissen – und natürlich ein Meilenstein für die Freizeitgestaltung der Bevölkerung beider Städte bilden und zu einem Schub bei den Tagestouristen führen. Beides erfüllte sich.
Das Freizeitbad ist schnell beliebt und sprengt alle Besucherrekorde
Das Erlebnisbad, täglich von 9.00 bis 22.00 Uhr geöffnet, sprengte alle Besucherrekorde – über 600.000 Badegäste strömten in den ersten Jahren ins Bad. Zusätzliche Attraktionen wie etwa Konzerte mit DJ Ötzi und der Band Bro`Sis bildeten die Glanzlichter, ebenso wie zahlreiche Pool-Parties oder ein 24-Stunden-Rutschen-Weltrekord.
Das Pfingsthochwasser 1999 lässt das Atlantis untergehen
Das Pfingsthochwasser 1999 überflutet das Erlebnisbad vollkommen und führt zu großen Schäden. „Der Teamspirit unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war enorm“, sagt Diana Reichle, Mitarbeiterin der ersten Stunde, „wir waren fast rund um die Uhr im Bad und haben gesäubert und geschafft, was das Zeug hält. Dazu gehörte auch, dass wir zum Beispiel im Sicherungskasten die Sicherungen ausgebaut, mit nach Hause genommen und im Backofen getrocknet haben – heute alles eher unvorstellbar.“
Das Büro des Donaubads musste während der Sanierungsarbeiten zwangsweise ausgelagert werden und befand sich über einige Wochen hinweg in einer Privatwohnung – man musste flexibel und innovativ sein, schließlich musste das Bad so schnell wie möglich wie öffnen – es ging neben allem Freizeitspaß auch um Arbeitsplätze. Sechs Jahre später – im August 2005 – wird die Region erneut von einem Hochwasser heimgesucht. In der Doppelstadt sind die Schäden bei weitem nicht so gravierend wie 1999, doch im Erlebnisbad säuft die Technik erneut ab und muss aufwändig saniert werden.
Ohne Hochwasserschutz wäre die Renovierung und der Weiterbetrieb des Erlebnisbads unverantwortlich gewesen. Deshalb wird das Donaubad-Gelände in den weitreichenden Hochwasserschutz der Stadt Neu-Ulm mit eingebunden – im wahrsten Sinne des Wortes, denn jetzt umgibt die Anlage eine rund 900 Meter lange Hochwasserschutzmauer.
„Wenn man bedenkt, dass die Anlage zweimal wegen Hochwasser (1999 und 2005) längere Zeit geschlossen war, nach der Atlantis-Insolvenz (2007) für 15 Monate saniert wurde, und auch durch Corona bzw. Energiekrise Teilschließungen gemacht werden mussten, können sich die Besucherzahlen mehr als sehen lassen“, sagt Donaubad-Geschäftsführer Jochen Weis.
Besucherzahlen der letzten 25 Jahre waren fast immer top
Laut Berechnung der Donaubad GmbH haben in den vergangenen 25 Jahren (von 10.12.1998 bis zum 09.12.2023) insgesamt 10.466.000 Gäste das Drehkreuz passiert, und zwar das Erlebnisbad inkl. Sauna. In dieser Zahl sind die Besucher von Freibad und Eissportanlage nicht enthalten.
Die 10 Mio.-Besucher-Grenze wurde also schon durchbrochen – ggf. könnte man zum 11-Millionsten Besucher das Ereignis gebührend feiern. Die Verantwortlichen legen sich diesen Anlass auf „Wiedervorlage“. Die obige Zahl bedeutet statistisch gesehen, dass Jahr für Jahr rund 420.000 Besucher ins Erlebnisbad gekommen sind.
Die Mitarbeitenden (1998 – 2023) – das größte Pfund des Erlebnisbads
Die Findigkeit der Atlantis-Mitarbeitenden kannte in den Anfangsjahren kaum Grenzen: „Zu Beginn waren wir fast alle Mädchen für alles. Ich hab` dabei auch das Fliesenlegen gelernt, wenn es Ausbesserungen zu machen gab – oder in der Küche und an der Essensausgabe wurden wir oftmals als Aushilfen eingesetzt“, erzählt Özlem Can. Sie hatte im September 1998 im Atlantis eine kaufmännische Ausbildung begonnen, ist dem Unternehmen immer treu geblieben und ist nun Leiterin der Finanzbuchhaltung.
Diana Reichle hat sogar noch zwei Monate früher, im Juli 1998, angefangen im Atlantis zu arbeiten. Als frischgebackene Schwimmmeisterin wechselte sie damals vom Bad Blau auf die Atlantis-Baustelle. Zusammen mit Peter Tittel, der ebenfalls seit 25 Jahren für das Erlebnisbad arbeitet, ist sie für den Badebetrieb verantwortlich, außerdem leitet sie inzwischen die Donaubad-eigene Schwimmschule.
In einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1999 wird sie von Berufs wegen als „Wasserratte“ tituliert. Darüber kann die heute 51-Jährige lachen: „Natürlich, das stimmt ja auch, denn ich hätte mir jobmäßig nie etwas anderes vorstellen können.“
Wer mit den Mitarbeitern der ersten Stunde spricht (siehe Foto), ist natürlich im ersten Moment darüber erstaunt, wie diese dem Jubel und Trubel eines Erlebnisbads 25 Jahre lang standhalten können. Eine Möglichkeit, das zu tun, ist ein Jobwechsel innerhalb des Hauses. Erwin Persin beispielsweise ist seit 1. Dezember 1998 im Erlebnisbad beschäftigt. Er war jahrelang Saunameister und hat bis zu zehn Sauna-Aufgüsse am Tag gemacht – eine gehörige körperliche Anstrengung! Zum Vergleich: ein Saunagast macht normalerweise bei einem Saunabesuch drei Saunadurchgänge. Seit einigen Jahren arbeitet der nun 55-Jährige als Techniker im Bad.
Martina Thiemann ist seit 1. Dezember 1998 im Donaubad beschäftigt und war seit Anbeginn an einem der Hotspots eingesetzt, nämlich an der Kasse. Gleiches gilt für Michaela Schallmaier. „Zu Beginn vor 25 Jahren sind die Leute in Schlangen bis weit in den Parkplatz hinein gestanden“, erzählt Martina Thiemann. Das Warten hätten die Gäste mit viel Geduld ertragen. Heutzutage seien die Gäste oft weniger geduldig, außerdem passiere es, dass Wünsche geäußert werden, die es vor 25 Jahren nicht gegeben hätte. „Bald machen wir das Freibad noch im Winter und das Erlebnisbad nur noch immer Sommer auf“, berichtet sie lachend.
Und dann gibt es auch diejenigen, die vor 25 Jahren im Donaubad angefangen haben, längere Zeit weg waren und gerne wieder zurückgekommen sind. Dazu gehört zum Beispiel Tanja Grieger, damals kaufmännische Auszubildende und heute in der Personalabteilung, die nach einigen Jahren im damaligen Atlantis für 19 Jahre in der Industrie beschäftigt war und nun wieder zurückkam. „Die Freizeitbranche bringt immer etwas Schwung in den Arbeitsalltag, egal ob man oben im Büro arbeitet oder direkt im Bad. Man bekommt ja jeden Trubel mit, und fast kein Tag ist wie der andere.“
Auch der Co-Geschäftsführer Jochen Weis ist ein Mann der ersten Stunde im Donaubad. Er hat es im Bad vom Praktikanten bis zum Geschäftsführer gebracht – eigentlich auch eine unvorstellbare Karriere. „Da muss ich heute schon selber mal schmunzeln. Mein Start war am 8. Dezember 1998, also zwei Tage vor der eigentlichen Eröffnung. Bereits drei Monate später wurde ich zur Assistenz der Geschäftsleitung befördert, das war für mich frisch von der Uni gar nicht so verkehrt“, sagt Jochen Weis. Zwischendrin war er zweimal einige Jahr weg aus Ulm und arbeitete in anderen Erlebnisbädern in Deutschland, doch zur Neugründung unter den Städten 2016 kam er wieder zurück an Bord.
Die Eigentümer-Geschichte (von Atlantis über FZG, InterSPA bis zur städtischen Donaubad Ulm / Neu-Ulm GmbH)
Nach erfolgreichen aber immer auch turbulenten Jahren gerät das Bad ab der 2000er Jahre ins Schlingern und muss 2007 Insolvenz anmelden – die Atlantis Erlebnisbad GmbH mit Geschäftsführer Wolfang Stichler gehörte der Vergangenheit an. Übergangsweise wurde die Freizeiteinrichtung von der FZG, einer kommunalen GmbH, geführt und saniert.
2010 übernahm mit der InterSPA-Unternehmensgruppe ein rein privatwirtschaftliches Unternehmen den Betrieb und führte das Erlebnisbad unter dem Namen Wonnemar. Eine Rendite ist aufgrund der hohen Betriebs- und Sanierungskosten nicht zu erreichen – ganz im Gegenteil. Aufgrund des enormen Sparzwangs leidet die Einrichtung, die Besuchszahlen sind rückläufig und zahlreiche Beschäftigte verlassen das Wonnemar. InterSPA kündigt den Vertrag und steigt aus dem Betrieb der Freizeitanlage aus.
Daraufhin entscheiden die Städte, die Donaubad Ulm/Neu-Ulm GmbH zu gründen und diese mit dem Betrieb der gesamten Freizeitanlage zu beauftragen.
Somit geht Ende Dezember 2016 das Bad wieder in kommunale Hand über. Unter dem Namen Donaubad kommt das Erlebnisbad mit Eislaufanlage und Freibad wieder in ruhiges Fahrwasser. Das 60-jährige Bestehen des Donaufreibads im Mai 2019 stellte einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der großen Freizeiteinrichtung dar. Das Erlebnisbad ergänzt nun seit 25 Jahren das Badeangebot und schreibt die lange Bädertradition in Ulm und Neu-Ulm fort.
Geschichten von Kunden
Ein Erlebnisbad mit großer Saunaanlage lebt vor allem von und durch seine Kunden. Stellvertretend für die vielen hunderttausend Gäste haben wir eine Dame herausgepickt, die seit der Eröffnung vor 25 Jahren Stammgast in der Saunawelt ist – und dazu noch ein begeisterter: „Ein Saunaaufenthalt ist einfach eine Auszeit vom Alltagsstress, und obwohl es immer nur für ein paar Stunden ist, fühlt es sich an wie ein ganzer Tag Urlaub“, sagt Carolin Schwengle aus Ulm. Dazu noch eine Einheit im Fitness-Studio, das runde den „Urlaubs-Aufenthalt“ ab. „Dann hat man Sport und Erholung in einem. Zusätzlich habe ich über die vielen Jahre hinweg tolle Leute kennengelernt – das Donaubad ist mir richtig ans Herz gewachsen.“ Ergänzend sagt die sympathische 48-Jährige, dass ein Saunabesuch im Vergleich zu anderen Freizeitbeschäftigungen als kostengünstig zu bewerten sei. Zufriedene Gäste hat wohl jeder Gastgeber gern – auch das Donaubad.
Donaubad präsentiert sich topfit für die kommenden Jahre
Jetzt geht es nach 25 Jahren wieder „Back to the Roots“ – will heißen:
„Man hat das Gefühl, dass die Aufbruchstimmung und der innovative Geist, wie er vor 25 Jahren geherrscht hat, wieder zurückgekommen ist“, sagt Geschäftsführer Jochen Weis.
Viele Neuerungen konnten in den letzten Jahren erfolgreich umgesetzt werden. Augenscheinlich ist die Eröffnung der neuen Rutschenanlage im November diesen Jahres. Im Saunabereich wurde erst vor kurzem die Sauna Lounge in Betrieb genommen, außerdem wird seit neuestem das Sauna-Außenbecken mit Thermalwasser versorgt. Das gesamte Gastronomie-Konzept wurde konsequent weiterentwickelt und besser auf die Kundenwünsche ausgerichtet. Eher im Hintergrund wurde ein Donaubad-eigenes Energiekonzept eingeführt, das konsequent weiterentwickelt wird und zu einer CO2-freien Energieversorgung führen soll. Das Erlebnisbad präsentiert sich topfit für die kommenden Jahre.
Statements der OberbürgermeisterInnen und GeschäftsführerInnen
„Ich freue mich sehr über das Jubiläum. Bereits seit 25 Jahren ist das Donaubad ein beliebter Anlaufpunkt für alle Familien in unserer Stadt und der gesamten Region. Die vor kurzem eröffnete neue Rutschenwelt wertet das Donaubad weiter auf und bietet ein abwechslungsreiches Angebot für Jung und Alt. Hierauf wollen wir in den kommenden Jahren weiter aufbauen und die richtigen Weichen für eine gute und erfolgreiche Zukunft stellen.“
Katrin Albsteiger,
Oberbürgermeisterin der Stadt Neu-Ulm
„25 Jahre Erlebnisbad: Seit 1998 begeistert das Ulmer/Neu-Ulmer Erlebnisbad Gäste aus nah und fern. Ein Vierteljahrhundert Badespaß der Extraklasse in der Region! Seit dem 29.12.2016 ist das Donaubad wieder in kommunaler Hand und inzwischen das größte Erlebnisbad der Region. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Donaubad-Freizeitanlage, zu der auch Freibad, Eislaufanlage und seit 3,5 Jahren ein Wohnmobilstellplatz gehören. Ich freue mich, seit mehr als sechs Jahren zusammen mit meinem Co-Geschäftsführer Jochen Weis die Geschicke der Donaubad-Freizeitanlagen lenken zu dürfen. Mit der Eröffnung der neuen Rutschenwelt am 18.11.2023 können wir unseren Gästen des Erlebnisbads - quasi pünktlich zum 25jährigen Bestehen - nun eine weitere tolle Attraktion bieten. Das Erlebnisbad steht seit 25 Jahren für Spiel- und Schwimmspaß für die ganze Familie - dieses Versprechen gilt auch weiterhin. Wir möchten die Donaubad Ulm/Neu-Ulm GmbH zukunfts- und freizeitorientiert weiterentwickeln. Dazu gehört ein neues „Energiezukunftskonzept“, mit dem wir bis 2040 vollständig auf nicht-fossile Energieformen umsteigen wollen, und dazu gehört auch die Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes. Es bleibt also spannend und herausfordernd die kommenden Jahre - ich freue mich darauf!“
Sabine Gauß,
Geschäftsführerin
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