Wenn alle Energie sparen müssen, dann macht auch das Donaubad keine Ausnahme. Die vom Aufsichtsrat in der vergangenen Woche beschlossenen Maßnahmen sind umfangreich und werden bei Bedarf auch neu angepasst, aber, so betont die Geschäftsführung: Der Betrieb des Bades soll für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Vereine und Schulen so weit wie möglich aufrechterhalten werden. Die meisten Einsparmaßnahmen werden zum 1. Oktober umgesetzt, einige auch schon früher.
Herzstück der Energieversorgung des Donaubads ist ein eigenes Blockheizkraft-werk (BHKW). Dieses versorgt die gesamte Freizeitanlage mit der benötigten Wärme, zusätzlich erzeugt es rund 80% des Strombedarfs. Darüber hinaus werden im Normalbetrieb täglich rund 9.000 Kilowattstunden Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Durch den Betrieb des BHKW kann ein hoher Effizienzgrad bei der Energieerzeugung erreicht werden. Aber: Für den Betrieb des BHKW wird Gas benötigt.
Auch deshalb haben sich Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Donaubad Ulm/Neu-Ulm GmbH entschlossen, weitere Energiesparmaßnamen durchzuführen. „Dem Aufsichtsrat war es wichtig, dass nach zwei Jahren Pandemie – neben einem Basisangebot für die Bürgerinnen und Bürger – auch der Schul- und Vereinssport weitestgehend erhalten bleiben kann“, erläutert Geschäftsführer Jochen Weis.
Auch das Erlebnisbad samt Saunawelt sowie die Eissportanlage sollen für die Bürgerinnen und Bürger ein gutes Angebot liefern – allerdings mit einigen Sparmaßnahmen, die laut Vorgaben der beiden Städte Ulm und Neu-Ulm zu mindestens 20% Reduzierung der Energieverbräuche sorgen sollen. Die nun beschlossenen und vom Donaubad durchzuführenden Maßnahmen werden den Wärmeverbrauch um 38% und den Stromverbrauch um 18% reduzieren, womit die Vorgaben teilweise übertroffen werden.
Ein Teil der Energieeinsparmaßnahmen wird sofort umgesetzt. Dazu gehören das Absenken der Wasser- und Raumlufttemperaturen um durchschnittlich zwei Grad, ebenso wie die Reduzierung der Beleuchtung auf der gesamten Donaubad-sowohl im Innenbereich (Bad, Kasse, Sauna etc.), als auch im Außenbereich (Parkplatz, Wohnmobilstellplatz, Außenfassade etc.). Außerdem wurden durch die Optimierung der raumlufttechnischen Anlagen bereits erhebliche Energie-Einsparungen erzielt.
Ergänzend dazu wird es ab dem 1. Oktober 2022 zu weiteren Einschränkungen kommen:
Im Erlebnisbad:
• werden das Erlebnisaußenbecken und das Thermalaußenbecken geschlossen
Im Saunabereich:
• wird das Sauna-Außenbecken geschlossen
• in den Saunen wird die Temperatur um bis zu fünf Grad abgesenkt
In der Eissportanlage:
• wird die Freipiste im Außenbereich in dieser Saison nicht in Betrieb genommen
• und die Eistemperatur in der Eissporthalle weniger kalt eingestellt
Die gute Nachricht: Die vier ortsansässigen Eissportvereine können in der Eissporthalle ihr Eis-Training durchführen und auch am Wettkampfbetrieb teilnehmen. Und auch das „Öffentliche Laufen“ kann trotz Einschränkungen stattfinden.
Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise fürs Donaubad bleiben unverändert – man hofft auf die Solidarität und das Verständnis der BesucherInnen, da das Erlebnisbad und die Saunawelt trotz schwieriger Lage geöffnet bleiben. Geschäftsführerin Sabine Gauß: „Andere Bäder, wie zum Beispiel das Badkap in Albstadt, haben die Eintrittspreise deutlich erhöht, manche, wie beispielsweise die Europatherme Bad Füssing, nehmen besonders energieintensive Teile ganz raus. Beides machen wir nicht. Wir sparen, indem wir an vielen Stellschrauben drehen“, so Gauß.
Und in Zukunft? Je nach Entwicklung der Gasversorgungslage kann es im Extremfall zur Schließung der Gesamtanlage kommen. „Davon gehen wir derzeit nicht aus und hoffen auf eine generelle Besserung der Lage, so dass wir hoffentlich bald wieder im gesamten Umfang geöffnet haben werden“, zeigen sich Gauß und Weis optimistisch. Sollten jedoch weitere Maßnahmen erforderlich sein, werden diese rechtzeitig bekanntgegeben.